Die Villa Borromeo D'Adda ist ein bedeutender monumentaler Komplex in Arcore, dessen Ursprünge auf den Beginn des XVIII. Jahrhunderts zurückgehen. Sie wird als “Adelssitz” beschrieben und liegt in der Ebene, mit einer dem Dorf zugewandten Fassade und einem U- förmigen Grundriss, hinter dem sich ein großer Park erstreckt.
Die ersten Änderungen an dieser Anlage sind auf den Abt Ferdinando D'Adda zurückzuführen, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts den Bau einer Villa auf dem Hügel hinter dem U-förmigen Gebäude in Auftrag gab, das aufgrund seiner Lage als "Montagnola" bezeichnet wurde.
Im Jahre 1845 wurde der Park der Villa von Giuseppe Balzaretti umgestaltet, einem der berühmtesten Landschaftsarchitekten der damaligen Zeit. Sein Werk können wir noch heute bewundern. Später befasste sich der Architekt Emilio Alemagna mit der Nordfassade der Villa. Er baute die seitlichen Wandungen der Villa wieder auf und erhöhte sie um ein Stockwerk. Die sanitären Bereiche brachte er im großen Kellergeschoss unter und errichtete die monumentale Treppe, die das Erdgeschoss mit dem ersten Stockwerk verbindet. Er baute auch die Südfassade des Gebäudes komplett um, indem er das gesamte Erdgeschoss nach vorne verlegte. Im Jahr 1911 ging der Komplex im Rahmen einer Erbschaft an die Familie Borromeo und blieb bis in die 1950er Jahre Wohnsitz dieser Adelsfamilie. Seit 1980 befindet sich die Villa im Besitz der Gemeinde Arcore. Diese schrieb zwischen 2014 und 2018 Arbeiten für die Sanierung und den Umbau der Villa in ein Haus für die Kultur aus, und beauftragte Atelier(s) Alfonso Femia mit der architektonischen Planung. Die in diesem Zusammenhang vorgenommene konservative Restaurierung lässt nun die Räume dieses Adelssitzes, die im 19. Jahrhundert von Emilio Alemagna entworfen wurden, in neuem Licht und Glanz erstrahlen. Die Schönheit der Lage gab den Ausschlag dafür, dass die Villa Borromeo d'Adda als Veranstaltungsort für den TV-Event Bake off Italia 2019 ausgewählt wurde.
Das wichtigste Element im Entwurf von Alfonso Femia ist das Verhältnis zwischen der Villa und ihrem Park: eine einzigartige Beziehung, poetisch und vom Dialog geprägt, mit visuellen und perzeptiven Referenzen.
Die Hauptschwierigkeiten der Arbeiten ergaben sich aus der Tatsache, dass an einem Gebäude mit hohen Auflagen des Denkmalschutzes gearbeitet wurde: Die Notwendigkeit, den Zustand der Außenhülle zu verbessern und ein neues Anlagensystem zu integrieren, stand im Gegensatz zur Notwendigkeit, den historischen Wert des Gebäudes zu erhalten. Insbesondere die Interventionen für die künstliche Beleuchtung befassen sich spielerisch mit dem Verhältnis/Kontrast zwischen den verwendeten Leuchten, mit äußerst modernen Formen, die in den historischen Kontext der Villa eingefügt wurden. Das Lichtdesign wurde für die Außenbeleuchtung, für die monumentale Treppe und für die Gemeinschaftsräume entworfen.
Die Gestaltung der Außenbeleuchtung wurde durch die Grenzen, die durch die konservative Restaurierung gesetzt wurden, stark eingeschränkt. Diese erforderte ein nicht-invasives, lineares Element, das die Mindestanforderungen an die Beleuchtungstechnik im Bereich der Eingänge und Bogengänge erfüllt: Underscore In Out, auf dem inneren Umfang der gegenüber den Hauptfassaden vorspringenden Rokoko-Überdachungen, entsprach umfassend den Anforderungen der Denkmalschutzbehörde. Die Leuchte wurde daher auch für die Integration entlang der Geländer verwendet, die zu einem strahlenden Element für die Beleuchtung der umlaufenden Zugangsrampen werden.
Die monumentale Treppe ist Schauplatz einer Komposition von Drop by Drop, die den Raum belebt und Harmonie zwischen alten und neuen Elementen schafft. Einzeln, paarweise oder in Gruppen, wie im Raum auf der gesamten Höhe der Treppe, in verschiedenen Ausführungen und mit unterschiedlichen Höhen, bewohnen diese hängenden Gebilde mit ihrer modernen Präsenz die Villa.
Für die Gemeinschaftsräume wurde eine spezielle Anlage entwickelt, geplant und nach Maß angefertigt, die die strukturellen Beschränkungen umgeht, die den Einsatz von Deckenanlagen in diesen Räumen verhinderten. Das ursprüngliche Ziel bestand in einem linearen Element, das je nach architektonischer Gestaltung vertikal oder horizontal im Raum positioniert werden kann: ein lineares Modul mit unterschiedlichen Längen (1500 mm/2000 mm/3000 mm), das aufgrund seines Wandmontagesystems die Ausrichtung um 315° auf einer einzigen Drehachse ermöglicht. Mit den Farbunterschieden der einzelnen Komponenten präsentiert sich das minimalistisches Element mit einem dreidimensionalen Look und prägt die Räume mit einer minimal-invasiven Präsenz.
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