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Tintoretto erstrahlt wieder im Licht

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Die Scuola di San Rocco spielt in der Geschichte der Stadt Venedig eine sehr wichtige Rolle, vor allem aufgrund ihrer Fürsorgetätigkeit für Kranke während der Epidemien. Der Hl. Rochus (San Rocco) gilt seit dem 14. Jahrhundert als Schutzheiliger gegen die Pest. Die Bruderschaft und Scuola Grande von San Rocco wurden 1478 in Venedig gegründet. 1484 wurde Venedig von der Pest heimgesucht. Man beschloss bei dieser Gelegenheit, die Spolien des Heiligen, die der Legende nach in Voghera aufbewahrt wurden, nach Venedig zu holen, was 1485 umgesetzt wurde. Nachdem sie jahrelang an verschiedenen Standorten aufbewahrt worden waren, wurde 1518 der Bau einer neuen Kirche für die Reliquien des Heiligen im Gebiet von Frari und angrenzend der Sitz einer Schule beschlossen, die dem tradierten Modell der venezianischen Schule folgend aus einem Hauptkorpus mit zwei übereinanderliegenden Sälen bestand: aus dem ebenerdigen (Sala Terrena) und einem oberen Saal (Sala Superiore), der aus einem Schiff besteht und für die Sitzungen des Kapitels diente und daher auch Kapitelsaal (Sala Capitolare) genannt wird. An der Seite zweigt ein kleinerer Saal namens Albergo ab, in dem die regelmäßigen Sitzungen der „Banca“ stattfanden, dem engsten Führungskreis der Bruderschaft. Die beiden großen Säle sind durch eine Freitreppe anstelle der ursprünglichen Treppe verbunden, die vor 1525 angelegt und später abgerissen wurde. Im 16. Jahrhundert erlebte die Scuola di San Rocco ihre Blüteperiode und mehrte ihr Prestige, was sie auch den Werken großer Meister wie Jacopo Robusti genannt Tintoretto zu verdanken hatte, der von 1564 bis 1588 in der Scuola tätig war. Die Beleuchtung der Säle wurde bis 1937 allein dem Tageslicht überlassen, bis Mariano Fortuny, der Erfinder des indirekten Theaterlichts, mit der Illumination der Scuola beauftragt wurde. Schon im 19. Jahrhundert hatten sowohl John Ruskin als auch Henry James bereits bemerkt, wie dunkel die Scuola Grande di San Rocco war. Die Vorhaben zur Verbesserung der künstlichen Beleuchtung, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingeleitet wurden, litten darunter, die Anlagen und damit die Lichtstärken und die entsprechenden Infrarot- und Ultraviolettstrahlungen nicht umbauen zu können. Das Aufkommen von LED- Lichtquellen, die eine Größenanpassung der verwendeten Apparate ermöglichen, die Strahlungsminderung und sehr intuitive Steuerung haben eine neue Form der Beleuchtung des Kapitelsaals ermöglicht, in dem Tintoretto Szenen an der Decke aus dem Alten Testament und an den Wänden Begebenheiten aus dem Neuen Testament abbildete. Das neue Beleuchtungsprojekt, entworfen vom Architekten Alberto Pasetti Bombardella, hebt auf die Konservierung der Kunstwerke und den neuartigen Genuss derselben ab und soll dennoch ebenfalls eine Ansicht des Saales in seiner Gesamtheit ermöglichen. So wurden für das Projekt zwei Makro- Eingriffsbereiche festgelegt: Primär das Ensemble der großen Malereien des Tintoretto zusammen mit den Verzierungen und Kunstwerken aus Holz und Stein, und zweitens die architektonische und dekorative Ausstattung des Saals. Die neue Anlage besitzt drei Hauptstandorte, von denen zwei bereits Teil der Vorgängeranlage waren: Das Innere der historischen Standleuchten von Mariano Fortuny und der Fußboden um die Balustrade des Altars; für die punktuelle Beleuchtung der Bilder im Hochformat, der steinernen Zwillingsfenster und der hölzernen allegorischen Figuren wurde eine neue, lineare und längslaufende Position (für ein Spezialprodukt mit speziellen Optiken) oberhalb der Holzumfassungen direkt unterhalb der Gemälde geschaffen. Sämtliche neuen Elemente wurden in die Architektur und die dekorative Ausstattung des Saals integriert, um sie weitgehend unsichtbar zu machen. Es wurden Leuchten mit Optiken ausgewählt, die den Größenproportionen der großen Malereien entsprechen und spektrale Merkmale aufweisen, um die kongeniale farbliche und bildliche Wiedergabe der malerischen Elemente und der Lichteffekte des 2 venezianischen Meisters zu ermöglichen. Der Lichtstrom wird dabei von unten nach oben gerichtet, damit keine störenden Spiegelungseffekte und Schleierleuchtdichte-Phänomen auftreten. Durch miniaturisierte Stromschienen an den Langseiten des Saals können die neuen Beleuchtungskörper auf halber Höhe, direkt unterhalb der Gemälde des Tintoretto, die das Leben Christi erzählen, in den Hintergrund treten. iGuzzini hat eigens für diese Installation ein extrudiertes Aluminium mit elliptischen Optiken und dazugehörigen Zubehörteilen entwickelt, um den Lichtfluss auf der gesamten Malfläche mit einem halbstrahlenden Effekt zu verteilen. Für die dreizehn Werke mit biblischem Thema an der Decke wurde eine stärkere Beleuchtung für eine erhöhte Sehwahrnehmung anvisiert. Strahler der View-Serie in rechteckiger Ausführung mit Opti Linear-Optiken wurden dafür in die historischen Standleuchten von Mariano Fortuny eingebaut, deren Licht zur Decke gerichtet ist und eine indirekte Raumbeleuchtung liefert; in der Rundversion mit Opti Beam liefern diese Strahler dagegen punktuelle Akzentlichteffekte mit Optiken zu 16°, 28° und 46° je nach Größe der zu beleuchtenden Werke und den Abständen zu diesen. Zur besseren Wahrnehmung der hölzernen Allegorien von Francesco Pianta wurde eine punktuelle Beleuchtung und gleichzeitig eine subtile Ausbalancierung der Lichtflüsse mit gekreuzten Strahlen realisiert, um die Dreidimensionalität und den Ausdruck der dargestellten Figuren voll zur Geltung zu bringen. Für diesen Effekt wurde die Vorgängeranlage auf Glühlampenbasis durch das Akzentlicht winziger Palco- Strahler auf Niedrigspannungsschienen ersetzt. Spezielle Ausleger halten diese in einem Abstand von ca. 45cm zu den Wänden. Die Strahler sind auf diesen Schienen mit gekreuzten Strahlen verteilt, um den plastischen Effekt der Holzverzierungen besser zum Ausdruck zu bringen. Die Schränke an den Altarseiten werden mit einem Fußbodensystem mit doppeltem Lichtstrom illuminiert: Palco-Strahler mit 42°-Optiken ermöglichen einen diffusen Verschleierungseffekt auf allen Wandflächen, der vom Akzenteffekt auf präzise Grundierungen der Palco Framer-Verfolger ergänzt wird, die ebenfalls auf Niedrigspannungsschienen installiert sind, um die Flachreliefs von Giovanni Marchiori hervorzuheben. Die historischen einrahmenden Laternen, die den architektonischen Kontext stark prägen, wurden an ihrem Platz belassen. In ihrem Inneren wurden Custom-Lampen in Rundform, mit mattem Schirm und RGBW- Technologie in Ersetzung der vorherigen herkömmlichen Lichtquellen eingesetzt. Das weiße Licht, das diese emittieren, entspricht einer sehr warmen Farbtemperatur von 2500K, um den Effekt von Kerzenschein wiederzugeben, wobei der Einsatz von farbigem Licht auf besondere Anlässe oder Feierlichkeiten beschränkt ist. Im restlichen Saal wurden für die Illumination der Kunstwerke zwei verschiedene Farbtemperaturen und eine Farbwiedergabe von über Ra 90 gewählt. Für die Gemälde des Tintoretto und die vergoldete Decke wurde eine Farbtemperatur von 3000K verwendet, was den offiziellen Empfehlungen des Ministeriums für Kulturgüter entspricht, während für dunklen Holztäfelungen ohne goldene und hellen Töne, eine Farbtemperatur von 2700K eingesetzt wurde, um den plastisch-haptischen Effekt des Holzes zu vergrößern. Die Handhabung und Steuerung der Lichtszenerien des Saals wird von einem Digitalsystem auf DALI- Protokoll wahrgenommen, das eine flexible Abstufung der Stärken der einzelnen Lichtpunkte und die typologische Gruppierung nach gleichförmigen Bereichen gewährleistet, um neue Interpretationen und Formen der Rezeption von Kunstwerken und dekorativer Ausstattung durch differenzierte Einschaltung zu ermöglichen.


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  • Jahr
    2018
  • Auftraggeber
    Confraternita della Scuola Grande di San Rocco
  • Lichtgestaltung:
    STUDIO PASETTI lighting – Arch. Alberto Pasetti Bombardella