Die California Academy of Sciences in Francisco ist eines der wenigen naturwissenschaftlichen Institute, in dem die allgemein bekannte Erfahrung direkt mit der wissenschaftlichen Forschung verknüpft ist, die im selben Gebäude durchgeführt wird. Primäres Ziel bei der Neuorganisation der neuen Akadamie war, das eigene Tätigkeitsfeld, die Ausstellungsbereiche und das Forschungszentrum zu erweitern und gleichzeitig innovative Lösungen zu finden, um ein immer größeres Publikum zu empfangen. Das Gebäude beherbergt auch das Museum für Naturgeschichte, ein Aquarium und ein Planetarium, wodurch die Themengebiete Naturkunde, Wissenschaften und Zivilisation unter einem Dach vereint sind. Die neue Academy ist vollkommen in ihr natürliches Ambiente, den Golden Gate Park eingebettet und wendet Energiesparkonzepte an. Mit der Erklärung der Mission der Academy, “Die Natur Erforschen, Erklären und Schützen” wurde sie zum idealen Objekt für die Entwicklung nachhaltiger Planungsstrategien. Die Wahl der Materialien, das Recycling, die Ausrichtung der Räume zum natürlichen Licht, die natürliche Lüftung, die Verwendung des Wassers, die Wiederverwendung des Regenwassers und die Energiegewinnung: Dies sind alles Planungsthemen, die zum festen Bestandteil der Maßnahme geworden sind und dazu beigetragen haben, dass das Museum die Zertifizierung LEED “Platinum” erhielt. Einige alte Gebäude wurden abgerissen und das Abbruchmaterial wieder in den Neubauten verwendet. Für die Wärmedämmung stellte die Firma Levi’s Jeans-Abfälle zur Verfügung. 95% des benutzten Stahls stammen aus recyceltem Material. Drei der alten Gebäuden, die African Hall, die North American (California) Hall und das Steinhart Aquarium wurden saniert und original getreu wieder aufgebaut. Der Neubau behauptet Position und Ausrichtung der ursprünglichen Akademie: Sämtliche Funktionen sind um die zentrale Piazza herum angelegt. Die Kuppel des Planetariums und die transparente Biosphäre des Regenwaldes grenzen an die Piazza. Diese ist die Verbindung aller Museumsbauten und wird von einem Glasdach überspannt, das aufgrund seiner netzartigen Struktur an ein Spinnennetz erinnert. Die Mitte der Struktur ist zum Himmel geöffnet. Die Piazza kann aufgrund ihrer Baumerkmale auch für die Durchführung von Konzerten und sonstigen Events genutzt werden. Das Dach vereint förmlich den Organismus: Es “lebt”, da es mit einer dünnen Erdschicht bedeckt ist, in die 1,7 Millionen ausgewählte Gewächse gepflanzt wurden, die im Mikroklima des Golden Gate Park ohne Dünger und künstliche Bewässerung gedeihen sollen. Die Vegetation ist aber nicht nur dekorativ, sondern auch funktional: Die Bodenfeuchtigkeit trägt dazu bei, die Innentemperatur des Museums um 5 bis 6 Grad zu senken, was es ermöglichte - ein Unikum in den Vereinigten Staaten - in den öffentlichen Bereichen im Erdgeschoss und in den Forschungsabteilungen entlang der Fassade auf eine Klimaanlage zu verzichten. 15% der für den Museumsbetrieb erforderlichen elektrischen Energie wird mit 55.000 Photovoltaikzellen erzeugt, die zwischen zwei Glasscheiben einlaminiert sind und eine umlaufende, transparente Überdachung des begrünten Dachs darstellen. Für dieses Projekt verwendete Renzo Piano die Spezialversion von Le Perroquet für Außenbereiche in Grau und Rot, die bereits im High Museum of Art in Atlanta zum Einsatz kamen.
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